Warum wir einer Umzäunung der MAS zustimmen

In der vergangenen Woche haben wir im Jugendhilfeausschuss eine Entscheidung getroffen, die wir uns nicht leicht gemacht haben. Warum wir aber der (Teil-)Umzäunung der Mathilde-Anneke-Schule zugestimmt haben, legen wir in den folgenden Zeilen dar.

In den vergangenen Monaten und Jahren kam es immer wieder zu Vandalismus, Verdreckung und anderen Problemen auf dem für alle zugänglichen Schulhof der Mathilde-Anneke-Schule. Grundsätzlich ist dies verkraftbar, die oben genannten Auswirkungen nehmen aber solche Ausmaße an, dass zu Beginn der Schule und damit der Nutzung des Hofes die Hausmeister*innen selbst mit Unterstützung des Personals des Bauhofes nicht in einen akzeptablen Zustand gebracht werden konnte. Es kam somit zu Teilsperrungen des Hofes.

Auch ein punktuell eingesetzter Sicherheitsdienst hat keine Wirkung auf die vorliegende Situation erzielt. Nach der Absprache mit den Experten der Polizei, dem Jugendamt sowie der Schule und einer Besichtigung des Geländes sehen wir keine andere Möglichkeit, als den Sperrvermerk im Haushaltsplan, der bisher die notwendigen Gelder für eine Umzäunung verwehrte, aufzuheben.

Dies wird hoffentlich eine Besserung für die Mathilde-Anneke-Schule bringen, die nun den Schulhof endlich intensiver mit den Schülerinnen und Schülern gestalten, ohne dass das Geschaffene wieder zerstört wird. So kann die Aufenthaltsqualität und das Miteinander an der Schule verbessert werden. Tagsüber soll in der gesamten Woche der Schulhof auch weiterhin offen bleiben, damit die Bevölkerung zu diesem Platz Zugang erhält, der Vandalismus und die Verdreckung aber aufhören.

Zwar bringt diese „Lösung“ hoffentlich Hilfe für die MAS, allerdings führt sie nicht zu einer signifikanten Verbesserung der Gesamtlage in der Stadt. Das zugrundeliegende Hauptproblem ist, dass junge Menschen in Sprockhövel keinen Platz zum Ausleben haben, da sie aus den meisten öffentlichen Bereichen verdrängt werden. Weder gibt es dauerhaft zugängliche, öffentliche Räume noch sonstige Orte, wo sie ungestört sein können. Auch gibt es bei „Problemfällen“ keine Begleitung durch auf der Straße eingesetzte Sozialpädagog*innen, sogenannte Streetworker*innen. Somit verschiebt sich durch Umzäunung oder andere repressive Maßnahme der Vandalismus und die Verdreckung nur, hört aber nicht auf.

Wir haben daher die Stadtverwaltung gebeten, an Lösungen für diese Problematik zu arbeiten. Auch wir werden uns als Grüne zusammensetzen, um Maßnahmen zu finden, die die angesprochenen Schwierigkeiten angehen und im besten Fall für alle Beteiligten zu zufriedenstellenden Lösungen führen.