Insektenfreundliche Straßenbeleuchtung

Insekten sind die artenreichste Gruppe aller Lebewesen und stellen gut 70% der Tierarten weltweit dar. Sie sind damit ein wesentlicher Bestandteil der biologischen Vielfalt. In den vergangenen Jahren haben sowohl die Artenvielfalt der Insekten als auch deren Häufigkeit stark abgenommen. Neben der Zerstörung und Veränderung von Lebensräumen, beispielsweise durch die intensive Landwirtschaft, stellt auch die Lichtverschmutzung eine wesentliche Ursache für den Rückgang und Verlust von Insektenarten dar.

Aber was heißt Lichtverschmutzung?

In Deutschland stehen inzwischen knapp 7 Millionen Straßenlaternen und werden jede Nacht zur tödlichen Falle für Insekten. Sie werden durch die künstlichen Lichtquellen angelockt und können bereits durch den Aufprall oder den Kontakt mit dem heißen Lampengehäuse getötet oder verletzt werden. In das Gehäuse eingedrungene Insekten sind dort gefangen und gehen entweder durch Hitzeeinwirkung oder durch Verhungern zugrunde. Forscher der Universität Mainz haben berechnet, dass bis zu einer Milliarde nachtaktive Insekten pro Tag an Straßenlaternen verenden. 60% aller Insektenarten sind dämmerungs-und oder nachtaktiv. Die aktuell meistens vorzufindende Straßenbeleuchtung kann auch den Fledermäusen und auch Vögeln enorm schaden. Zahlreiche Untersuchungen belegen, das Lichtemissionen massive Auswirkungen auf diese Tiere haben und für diese dadurch ganze sonst vorhandenen Lebensräume versperrt werden, da sie teilweise das Licht meiden und Quartiere so unbenutzbar werden.

Und was können wir tun?

Viele Bürger*innen richten seit einiger Zeit ihre Gartengestaltung an insektenfreundlicher Gestaltung aus. Das reicht allerdings nicht allein, es braucht neben diesem Engagement für die lokale Biodiversität auch weitere Maßnahmen. Wir setzen uns seit langer Zeit für eine insektenfreundliche Beleuchtung mit gelb-orange leuchtenden Licht ein. NAV und LED haben zudem den positiven Nebeneffekt einer im Vergleich besseren Energieeffizienz und längeren Lebensdauer. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass durch die Position des Gehäuses weitere Lichtemissionen vermieden werden. Durch eine möglichst niedrige Anbringung kann eine zielgerichtetere Bestrahlung ermöglich werden. Zudem sollten vollständig abgeschlossenen Lampengehäuse, welche das Eindringen von Insekten vermeiden, verwendet werden. Es sollten nur Gehäuse verwandt werden, die nicht heißer als 60 Grad Celsius werden.

Fazit:

Das Artensterben betrifft uns alle. Die Insekten als bedeutsamer Teil der Ökosysteme müssen auch lokal stärker in den Fokus genommen werden, um zukünftig eine möglichst intakte Umwelt und Lebensgrundlage für Tiere und Menschen zu gewährleisten. Dies ist ein einfacher Beitrag dazu, der zusätzlich noch Kosten einspart und beispielweise die durch die Lichtverschmutzung ausgelösten Schlafprobleme langfristig verbessern kann.