Unsere Position zum Busbahnhof Niedersprockhövel

Die Entwicklung der ÖPNV-Versorgung in Niedersprockövel steht auf der kommenden gemeinsamen Sitzung des Verkehrs- und Stadtentwicklungsausschuss zur Debatte: Am Montag wird hier erstmalig nach einer langen Phase der Beteiligungen und Untersuchungen zu der Frage, wo der Busbahnhof nun hin soll, debattiert. In der Ratssitzung wird dann entschieden. Für uns ist aber aufgrund der Vorlage klar, dass wir für den Beibehalt des Busbahnhofes „Niedersprockhövel Kirche“ am jetzigen Standort stimmen werden und hoffen, dass das auch die Mehrheit der anderen Parteien so sieht.

Warum werden wir für den Verbleib stimmen? Unsere Argumente für die Beibehaltung des alten Standortes sind folgende:

Der Wille der Bürgerinnen und Bürger & die Positionierung der Expert:innen und der Verkehrsbetriebe
Die Sprockhöveler Bürgerschaft hat sich klar für den Erhalt des Busbahnhofs an der Zwiebelturmkirche ausgesprochen. Die Beteiligungsveranstaltungen sowie die Unterschriftenaktion zeigen, dass die große Mehrheit für den Erhalt des Freibades sowie des Grünstreifens sind. Auch die beiden beteiligten Busunternehmen, die VER und die BOGESTRA, haben sich für den alten Standort ausgesprochen. Dieser Position angeschlossen hat sich auch der EN-Kreis als für den ÖPNV verantwortlichen Aufgabenträger.

Erhalt der Bewegungsfreiheit von Mobilitätseingeschränkten
Wenn der Busbahnhof aus dem Stadtzentrum entfernt werden würde, wird es für all jene, die nicht mehr so mobil sind, ungleich schwieriger, mit dem Öffentlichen Nahverkehr in die Innenstadt zu kommen. Für viele wären die einigen Hundert Meter von den Bochumer Straße in die Innenstadt eine immense Hürde. Zwar wurden von einigen der Einsatz von Bürger- oder Shuttle-Bussen in Aussicht gestellt, die beide Stationen bedienen, die Frequenz der Fahrten, die Durchführbarkeit sowie die Kosten sind aber überhaupt nicht absehbar. Daher muss der Busbahnhof an der Zwiebelturmkirche verbleiben, wodurch weiterhin alle zu ihren Zielen kommen. Auch der Behindertenbeirat sieht das so.

Erhalt des Freibades
Durch einen Neubau an der Bochumer Straße hätten viele Quadratmeter Fläche vom Freibad für den Busbahnhof verwendet werden müssen. Auch wäre durch die Anzahl an Bussen eine deutliche Lärmbelastung für die Freibadbesucher entstanden. Die Lösung dafür: Der Busbahnhof bleibt am alten Standort und die Bürger und Bürgerinnen können im Sommer weiterhin das gut erhaltene Freibad genießen.

Förderung des innerstädtischen Gewerbes
Am Platz vor der Kirche in Niedersprockhövel haben sich von einigen gastronomischen Angeboten über einen Friseur bis hin zu einem Kiosk unterschiedlichste Gewerbe angesiedelt. Auch der Wochenmarkt findet dort statt. Durch einen Weggang des Busbahnhofs würden wir diese Unternehmen potentiell gefährden, auch das Gewerbe an der Hauptstraße entlang könnte belastet werden. Das wollen wir in diesen ohnehin schon schwere Zeiten nicht riskieren. Daher sollten wir den Busbahnhof an seinem alten Standort belassen und somit das Leben in der Niedersprockhöveler Innenstadt stärken.

Schutz des grünen Charakters Sprockhövel
Viel zu oft muss für Bauprojekte die Natur weichen. Auch in Sprockhövel haben wir immer wieder angemahnt, den grünen Charakter unserer Stadt stärker zu beschützen. Jetzt machen wir Nägel mit Köpfen: Damit einer der letzten Grünstreifen in Niedersprockhövel nicht verschwindet, muss der Busbahnhof da bleiben, wo er ist.

Solide Finanzpolitik
Der Umbau des Busbahnhofs wird eine Menge Geld kosten. Dabei geht es um Steuergelder, die wir als Bürger und Bürgerinnen sowie als Gewerbe zahlen müssen. Von daher werden wir sicherstellen, dass die Stadt nicht einen ganz neuen Busbahnhof errichtet und zusätzlich den alten Platz noch erneuern muss, was laut dem Planungsbüro circa. 2 Millionen mehr für die öffentliche Hand kosten würde. Das würde nur unnötig viele Belastung für die Gesellschaft erzeugen, wir wollen uns lieber auf einen Platz fokussieren und den dafür auch richtig lebenswert gestalten.

Aus diesen und einigen mehr Gründen werden wir Grünen in der Ausschusssitzung am 12.12. sowie auf der Ratssitzung am 15.12. für den Erhalt des Busbahnhofes am bisherigen Standort stimmen. Wir hoffen, dass die anderen Parteien sich dieser Position anschließen, damit die Planungen von der Stadt Sprockhövel dann zügig umgesetzt werden können.

Ihr wollt euch selbst eine Meinung bilden? Die Unterlagen, auf die wir uns hier beziehen, sind hier zu finden: https://sprockhoevel.more-rubin1.de/meeting.php?id=2022-A_St_D-16

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Ein Kommentar

  1. Liebe Grüne, ich kann Ihren Argumenten nur zustimmen und bin froh darüber, dass Sie mit Ihrer Meinung in der Öffentlichkeit nicht hinter „dem Berg“ halten. Das nenne ich Transparenz. Danke!
    Rita Gehner

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