Bürgerhaus Niedersprockhövel: Wie geht’s da weiter?

Am Montag wurde eine wichtige Entscheidung, besonders für Niedersprockhövel, getroffen. In einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit und des Ausschusses für Senioren und Demographie hat die lokale Politik wegweisende Entscheidungen für das Bürgerhaus (bzw. die ehemalige Grundschule Nord) getroffen. Dazu erläutern wir in unserem neuen Q&A (Fragen & Antworten) alle wichtigen Punkte.

Warum muss überhaupt etwas geändert werden? Kann nicht alles einfach so bleiben, wie es ist?

Leider geht das so nicht. Das Gebäude des Kindergartens “KiFaz Miteinander” neben der ehemaligen Grundschule ist von Feuchtigkeit und Schimmel befallen, weswegen die Einrichtung mit vier Gruppen natürlich sofort ausziehen musste. Bislang sind sie übergangsweise im Bürgerhaus (Hauptstraße 6) untergebracht, doch braucht es eine dauerhafte Lösung.

Kann das “KiFaz Miteinander” nach einer Sanierung des bisherigen Gebäudes nicht einfach wieder zurück?

Das wird leider nicht möglich sein, da sich die Standards für Kindergärten verändert haben und es für den alten Standort so keine Betriebserlaubnis vom zuständigen Landschaftsverband Westfalen-Lippe mehr gäbe. Dementsprechend muss der Kindergarten dauerhaft im Bürgerhaus bleiben, das entsprechend kinderfreundlich umgestaltet wird. Das hat der Jugendhilfeausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch, den 11. Mai, nach einer ausführlichen Beratung und unter Abwägung bzw. Diskussion verschiedener Gesichtspunkte mehrheitlich entschieden.

Und was passiert mit den Angeboten (Bürgerbüro, Musikschule, Stadtbücherei, VHS), die bislang im Bürgerhaus untergebracht waren?

Hier wird sich einiges ändern. Das hat einerseits mit dem dauerhaften Einzug des Kindergartens in das Bürgerhaus zu tun, andererseits ist die durch die Krisensituationen angespannte Haushaltslage auch ein Grund.

Dann eins nach dem anderen! Was passiert mit dem Bürgerbüro?

Geplant ist eine Hauptstelle im Rathaus in Haßlinghausen, die dadurch bessere Öffnungszeiten bieten und serviceorientierter sein kann. Dazu wird es in der Hauptstraße 44 ein Angebot im Seniorenbüro geben, bei dem mindestens einmal pro Woche auch Ausweise beantragt, sich angemeldet werden oder andere Leistungen des Bürgerbüros in Anspruch genommen werden können.

Das Seniorenbüro wurde schon angesprochen: Wie geht es damit weiter?

Bislang war das Seniorenbüro in der Hauptstraße 8a im obersten Geschoss untergebracht. Das kann keine dauerhafte Lösung sein, da es trotz des Aufzuges nicht für alle gut erreichbar ist. Wie oben schon angedeutet, wird das Seniorenbüro ein paar Meter weiter in die Hauptstraße 44 ziehen und damit sehr zentral gelegen sein. Es ist damit auch zugänglich für alle Menschen, da das Büro zukünftig im Erdgeschoss gelegen ist.

Jetzt aber mal zum Thema Kultur: Was passiert mit der Stadtbücherei und der Musikschule?

Auch die beiden Einrichtungen waren bislang im Bürgerhaus präsent und werden das zukünftig so nicht mehr können.

Die Stadtbücherei wird zukünftig nur noch einen Standort, dafür mit verbessertem Angebot und längeren Öffnungszeiten, haben. Natürlich tut uns das weh, es ist aber in der aktuellen Lage die einzig sinnvolle Entscheidung. Was sich aber für alle Stadtteile verbessert: Unser Antrag, für das gesamte Stadtgebiet einen Abhol- und Lieferservice zu konzeptionieren, wurde einstimmig vom Ausschuss angenommen. Das Angebot soll somit nicht nur Niedersprockhövel, sondern auch Ortsteile wie Herzkamp, Hiddinghausen oder Obersprockhövel inkludieren. Wir finden, dass das ein richtiger Schritt ist!

Hinsichtlich der Musikschule wird nach Lösungen geguckt. Eine finale Entscheidung dahingehend wurde vertagt, anstelle dessen haben wir einen Antrag der Kolleginnen und Kollegen der CDU beschlossen, der eine Prüfung zur Verbesserung durch Experten des Landes NRW in Auftrag gibt. So versuchen wir, die Musikschule voranzubringen.

Zu guter Letzt: Wie geht es im Bereich der Erwachsenenbildung bzw. der VHS weiter?

Hier werden fieberhaft Räume gesucht, die den Anforderungen der VHS Ennepe-Ruhr Süd genügen. Bislang sind sie in den Tagungsräumen des Hauhinco-Gebäudes untergebracht, das ist aber keine dauerhafte Lösung. Hier werden wir weiter informieren, sofern sich etwas Neues ergibt.

Und euer Fazit?

Wir wollen nichts beschönigen: Insgesamt haben wir heute einige weitreichende Entscheidungen treffen müssen, die uns nicht leichtgefallen sind. Insgesamt zeigt sich, dass sich das doppelte Vorhalten aller Service-Angebote in beiden Stadtzentren ohne eine immense finanzielle Mehrbelastung auf einem akzeptablen Niveau kaum durchhalten lässt. Dennoch sind wir der Meinung, dass wir besonders im Bereich des Bürgerbüros mit einem guten Angebot in Sprockhövel weitermachen werden. Auch die Stadtbücherei ist besonders durch den hoffentlich bald implementierten stadtweiten Liefer- und Abholservice einen Schritt weiter modernisiert worden. Hier wird die Situation vor allem für die mobilitätseingeschränkten Bürgerinnen und Bürger besser.

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Ein Kommentar

  1. Das wird sich in der Zukunft zeigen ,denn in den letzten Jahren wird es für die Bürger und Bürgerinnen immer eine größere Herausforderung im täglichen Leben. Da unsere öffentlichen Busse und Bahnen nicht da zu beitragen um von A nach B zu kommen.

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