Was wurde auf der Ratssitzung entschieden?
Wir haben am Donnerstag entschieden, dass an zwei Standorten jeweils Schutzsuchende in Containern (Dresdener Straße) und in fester Bebauung (Merklinghausen) untergebracht werden. An der Dresdener Straße wird die Unterbringung nur temporär sein, da die Stadt durch den Rechtsanspruch auf OGS-Betreuung ab 2026 die Flächen braucht, um dort Räumlichkeiten zu schaffen.
Woran liegt das?
Leider zeigt Lidl sehr deutlich, dass sie die hoch qualitative und dabei kostengünstige Lösung im Hauhinco-Gebäude (bei der fast 160 Menschen untergebracht werden können) nicht weiter vermieten, sondern das zur Unterkunft umgestaltete Gebäude abreißen wollen. Da wir über diese unglückliche Situation mit Lidl hinaus neue Zuweisungen von Schutzsuchenden bekommen, benötigen wir neue Unterkünfte.
Gibt es Alternativen?
Nein. Auch wenn es von manchen suggeriert wird. So schlug beispielsweise auf der Sitzung gestern ein FDP-Ratsherr vor, stattdessen über die Belegung von städtischen Turnhallen nachzudenken. Dieser Vorschlag und auch weitere ominöse Ideen sind leider Luftnummern. Sie sind weder günstiger noch besser für die Integration in unsere Stadtgesellschaft, das Gegenteil ist der Fall. Und ebenso schlimm ist: Leiden würde wegen solchen Vorschlägen der Sport und damit unsere Statdtgesellschaft. Die Turnhallenbelegung kann nur ein letztes Mittel sein. Also gibt es leider keine uns bekannten nennenswerten Alternativen, auch wenn wir uns das gewünscht hätten.
Was tun die Grünen dafür, damit sich die Situation verbessert?
Wir wollen gemeinsam mit der Verwaltung erreichen, dass die Unterbringungen möglichst dafür geeignet sind, die Schutzsuchenden in unsere Gemeinschaft zu integrieren. So sollen die Container und auch die festen Bauanlagen nicht wie ein Ghetto, sondern möglichst als Teil der Stadtgesellschaft entwickelt werden. Hier ist eine soziale Infrastruktur (bspw. nahegelegene Spielmöglichkeiten für die Kinder aus der Bevölkerung und der Schutzsuchenden) und eine gute Verkehrsanbindung (ÖPNV, Parkplätze oder Fahrradstellplätze) wichtig. Im weiteren Verlauf der konkreten Planungen werden wir uns dafür einsetzen.
Wird man hier auf dem Laufenden gehalten?
Ja. Wir gehen transparent mit der Angelegenheit um und informieren, sobald es Änderungen zur jetzigen Situation gibt. Aber auch die Stadt informiert, so kann man sich am Montag, den 18.09., um 18:30 Uhr zu den Themen austauschen (siehe: https://www.sprockhoevel.de/aktuelles/detailseite/informationsveranstaltung-zur-errichtung-temporaerer-unterkuenfte-fuer-gefluechtete-an-der-dresdener-strasse ).